furt samma
 

Südafrika im Mai 2015

Notsitze von Jan für uns gebucht - beim Einchecken poppte ein Fenster auf, dass wir VIPs seien. Gab ein Gelächter auf beiden Seiten des Schalters. Nette Geste. Flug  sehr entspannt, der Flieger zwar ziemlich voller Pfingstferienreisender mit Kindern, dennoch ganz ok. Einer der "Huber Buam" mit Familie  mit an Bord. Er und seine Frau strahlen wirklich etwas sehr Positives und Kraftvolles aus.

Auf die Koffer dürfen wir diesmal außergewöhnlich lange warten, Honda vom Avis geholt und ab auf die Autobahn. Die Straße nach Zeerust  frei, die Abzweigung auf die R49 an der Presidents Road nach Gaborone auch ohne Hinweis blind gefunden, um 14:00 sind wir in der Madikwe River Lodge - wieder in Nummer 3. Goddfrey begrüßt uns so herzlich wie Priscilla, unsere Frage nach dem Wassermangel diesmal ausgiebig beantwortet. Die Lodge leidet unter Wassermangel, da die Bohrlöcher aufgrund der zunehmenden Trockenheit immer leerer werden. Die Lodge kauft schon Wasser zu, der Druck kann dennoch nur nach dem Frühstück und dem Abendessen so weit aufgedreht werden, dass geduscht werden kann. Wenn die Trockenheit noch fünf Jahre andauert, werden wohl einige Lodges schließen müssen.

 Franco ist wieder unser Guide, die Begrüßung wie bei alten Bekannten. Beim ersten Game Drive gleich die vier Geparden Brüder. Ganz schön gewachsen. Bei der Heimfahrt kommen wir in vollkommener Dunkelheit an einem Giraffenkadaver vorbei, an dem sich einige Hyänen laben. Eine irre Szene. Kurz vor der Lodge versperrt uns ein ziemlich mächtiger Elefantenbulle den Weg und drohte. Franco droht mit den Auto dagegen, indem er den Motor aufheulen läßt und einen Meter zum Bullen hinfuhr. Es wirkt. Kaum einen Tag nach dem Abflug  sind wir wieder in Südafrika beim "Tiere kucken".

Wecken am Sonntag um 6:00, kurzer Kaffee und dann ab auf den Land Cruiser. Heute Morgen beobachten wir Elefanten, White Rhinos und eine pennende Löwin.

Der Nachmittags Drive beginnt erst einmal mit einer "Ferrari Safari" gegen die Richtung der anderen Fahrzeuge. Weiten Weg nach Osten. Jagd nach einem Leoparden. Trotz der großen Distanz sind wir No. 2. Die Funkgeräte melden "not visual", als Ute ganz sicher sagt: There he is, at 2 o'clock. Wow, was sie für Augen hat. So können wir etwa 15 Minuten den Leoparden beobachten. In der Dunkelheit begegnen wir einer  anderen Rangerin, die ihren Sundowner Hals über Kopf abgebrochen hat, alles stehen und liegen läßt und Wild Dogs hinterher hetzt. Wir rasen durch die Nacht und bekommen zwei Wild Dogs in vollem Lauf zu sehen, wenn auch nicht lang genug, um zu fotografieren - macht nichts. Was für Abenteuer. Ähnliches passiert uns am gestrigen (Dienstag) Nachmittags Drive, als Franco Warnrufe von Gnus hört, lassen wir alles stehen, springen auf den Landcruiser und rasen durch den Busch. Leider können wir die Geparden nicht finden, alleine die Stimmung, sich in einer Herde von unruhigen Gnus zu befinden,  schon abenteuerlich. Vor dem plötzlichen Aufbruch läßt sich Melanie noch von einem frechen Squirrel in den Finger beißen. Nicht zu vergessen, das Highlight vom Vormittag, als wir am Damm eine ganze Weile eine große Büffelherde beobachten dürfen, die sich im Schlamm baden. Ein kleiner Elefant will auch mitspielen, wurde jedoch verscheucht.

Als wir am Abend nach dem Abendessen zur Hütte wollen, bleibt unser Begleiter mit der Taschenlampe kurz vor dem Abzweig zum Zimmer zwei erstarrt stehen,  in etwa 20 Meter Entfernung steht ein ziemlich kräftiger Büffelbulle mitten auf den Weg. Er kuckt nicht gerade freundlich. Unser Guide wedelt mit der Taschenlampe - ohne Erfolg. So bleibt  nur der Umweg über die Veranda von Zimmer zwei.

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Rückfahrt nach Pretoria, um die Hochzeit von Annick und Rebecca zu feiern. Wir sind am ersten Abend die einzigen weißen Gäste. Annick und Rebecca kommen urspr. aus dem Kongo, die meisten Familienmitglieder auch  - was können wir nicht? Stimmt - französisch. Nach ein paar Minuten sitzt ein Freund von Annick neben uns und dolmetscht simultan. Unglaubliche Geste.

Der Großteil der Gäste Ärzte und ranghohe christliche Vertreter Ihrer Gemeinden. Sie kommen aus der ganzen Welt. Rebeccas Familie lebt mittlerweile in Kanada, es kommen Leute aus USA, Brasilien, England, Kongo, aus Johannesburg und wir aus Deutschland. Eine bunte Mischung von Feiernden, jede Familie in ihrer eigenen Familienfarben. Wir sind völlig integriert. Der Abend beeindruckend inszeniert. Rebecca holt uns sogar in den "Verhandlungsraum", um das Feilschen um die Braut festzuhalten. Nachdem der "Preis" verhandelt war, gelten sie als Paar und Rebecca wechselt in die Farben von  Annicks Familie. Es gibt an dem Abend keinerlei Alkohol. So kann auch gefeiert werden..

Nächster Morgen, Anfahrt zur Kirche. Heute findet die kirchliche Trauung statt. Sehr feierlich. Wir alle in feinem Zwirn gekleidet schwitzen ziemlich. Auch hier wieder eine wunderschöne Zeremonie. Die Famile und Gäste bauen vor der Kirche den Hochzeitskuchen auf.

Am Abend das offizielle Hochzeitsfest in Pretoria, wieder herrlich inszeniert. Der Einmarsch des schönen Paares - die Armen den ganzen Abend wie auf dem Präsentierteller, machen das aber hervorragend. Am Ende der Feier ein letztes Mal Wechseln Ihrer Kleidung und sie verlassen die Veranstaltung.

Danke, dass wir hier dabei seien dürfen.

Zum Abschied am nächsten Tag ein Brunch gemeinsam mit den Martins im The Westcliff in Johannesburg und nach einer Woche wieder ab nach Hause.