furt samma
 

Japan 2008.

Eine der krassesten Dienstreisen. Mit Thomas geht's ab nach Japan, um dort eine 14-tägige Scoutingreise zum Stand der Standardisierung in Japan durchzuführen.

Schon der Anfang eine eigene Geschichte. Wir waren mit KLM gebucht von München über Amsterdam nach Shanghai und dann weiter nach Osaka. Beim Einchecken am Flughafen teilt uns eine freundliche Dame sehr freundlich mit, dass diese Flugroute nicht oder nicht mehr existiert. Oha. Wir sollten uns jedoch keine Sorgen machen, die KLM bucht uns von Flughafen zu Flughafen durch. Na Bravo. Also erst mal ein Ticket nach Amsterdam, dort an den Schalter und ein Ticket nach Peking. Von dort sollten wir nach Shanghai weiterfliegen. Wir besteigen einen Jumbo, lassen uns nach Peking fliegen - das während einer der Tibet-Krisen Chinas und stehen nach etlichen Stunden mit unseren Koffern an der chinesischen Immigration an. Now it's our turn. Naiv und rotzfrech erkläre ich dem chinesischen Zollbeamten die Geschichte:

Ich habe einen Reisepass, kein Visum für China, auch kein Ticket, nur einen Durchschlag von der KLM und will da jetzt in das Land rein. Die Reaktion entsprechend. Gut, dass die meisten Chinesen keine Regung zeigen. Irgendwie hat es dann geklappt, dass wir unter Begleitung von bewaffneten Soldaten zur nächsten Lounge gebracht wurden, diese für zwei Stunden nicht verlassen durften und dann mit eben diesen bewaffneten Herren zum Gate nach Shanghai gebracht wurden.

Der Flughafen von Shanghai sehr aufgeräumt und modern. Wir sitzen am Gate und warten auf den Flug nach Osaka, starren etwas unaufmerksam auf die Bildschirme bis mich Thomas anstupft und nur meint: Schau mal. Da übertragen sie allen Ernstes Spiele vom FC Bayern in China.

In Osaka angekommen, die Einreise absolut easy, erwartet uns unser japanischer Kollegen Joshino-San, der uns die nächsten zwei Wochen begleiten wird. Typisch BMWler geh ich zum Avis, um die Schlüssel des Mietwagens abzuholen. Joshino-San schmunzelt, läßt uns den Vortritt. Das Auto steht vor der Tür. Ok, Linksverkehr - ach das kann ich. Koffer ins Auto, einsteigen, Navi an, um die Adresse des Hotels einzugeben und schon beginnt die Misere. Alles japanisch, keine Umschaltung auf Englisch. Ein Blick zu Joshino-San und wie ein geprügelter Hund steige ich aus, geb ihm den Schlüssel und fass das Lenkrad nicht mehr an. Die Schrift so fremdartig, es ist nicht klar, ob wir vor einem Hotel, einer Metzgerei oder einem Kino stehen.

Die Zeit bei der Türenfertigung eines Zulieferes von Mazda sehr interessant. Wir lernen sehr viel. Joshino-San kümmert sich rührend um uns. Ohne ihn wären wir schwer überlebensfähig.

Wir nutzen die Chance, in Hiroshima das Denkmal und die Friedensglocke zum Zeichen des Abwurfs der Atombombe zu besuchen. Der Klos im Hals mächtig. Warum kann nicht Frieden herrschen (gerade heute am 8.1.2024, als ich den Eintrag verfasse, herrscht in der Ukraine immer noch und immer stärker der brutale Angriffskrieg der Russen und in Israel und im Gaza-Streifen geschieht Schreckliches).

Mit dem Shinkansen fahren wir nach Kyoto auf eine Messe, sind dort bei den wenigen Besuchern aus Europa. 

Japan hat fasziniert und beeindruckt.


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