furt samma
 

Mexico.



Mexico 14.12.1987 - 7.1.1988

Isla Mujeres, Merida, Palenque, Oaxaca

Es gibt nahezu keinen Reiseführer über Mexico, wir sind wohl etwas früh dran. Mit den Rucksäcken über Chicago in der Raucherzone im Flugzeug nach Mexico City, weiter nach Cancun - eine Piste im Urwald, kein internationaler Flughafen. Auf einer Pritsche zum Hafen. Es gibt noch keine Fähre. Wir können mit dem Militär auf die Isla Mujeres oder einem Fischerkan. Letzterer schaukelt uns durch die Wellengischt. Ein kleines Mädchen zeigt uns in einer winzigen Hütte, wie mexikanisches Frühstück geht. In der Bar lernen wir Margerita der coolsten Art kennen. Sie wird immer gleich in je zwei Gläsern serviert. Alles frisch und mit einem göttlichen Tequilla. Mit dem Bus von Cancun nach Merida. Herrliche Universitätsstadt. Wir lernen den indianischen Angestellten einer Mietwagenfirma kennen und verabreden uns nach seinem Dienstschluß auf einen Drink. Er führt uns durch düstere und dunkle Strassen, uns wird ganz schummrig - zu einer Milchbar, in der er uns stundenlang über seine Familie erzählt. Sein Großvater ein Indio-Häuptling. Ausflüge nach Uxmal, Chitzen-Itza, Kabah, Sayil, an den Strand nach Progreso. Die Maja-Stätten dünn besucht, auf der Pyramide in Chitzen-Itza keine 20 Menschen. Über Villahermosa mit einem Riegel Milka-Schokolade gegen den Kreislaufkollaps nach Palenque - mitten im Dschungel, dampfig und heiß. Brüllaffen schreien für uns unsichtbar keine zwanzig Meter entfernt.

Abschluß in Oaxaca, einer romantischen Künstlerstadt, liebenswürdigen Menschen und einem grausamen öffentliche Jahreskonzert des Staatsorchesters mit Blechinstrumenten. Heimflug mit Hürden. Dank Eisregen landen wir in Dallas, während unsere Folge-Maschine in Chicago nach München abhebt. Umbuchung nach Boston, dort Sprint im Flughafen von der Lufthansa zur Swiss-Air und Flug über Zürich nach Hause. Schließlich beginnt ein Tag später mein Vertrag bei BMW.

Mexico 14.12.1990 - 8.1.1991

Mexico City, Oaxaca, San Christobal de las Casas, Palenque, Merida

Diesmal mit meinen Eltern. Wir zeigen ihnen "unser" Mexico, da wir nix von Reisegruppen halten. In Summe  eine sehr schwierge Reise. Flug von Mexico City ins wunderschöne Oaxaca, weiter mit dem VW Käfer zu viert und Gepäck die 620 Kilometer in den Chiapas, mit der Haupstadt San Christobal de las Casas - heute aufgrund von Drogenkartellen undenkbar. Eine faszinierende Fahrt nahe Guatemala, die Straßen teilweise sehr holprig, mal liegt ein totes Rind auf der Straße, mal fällt das Umfahren von tiefen Schlaglöchern schwer.  Ein Abenteuer, wie Chiapas. Noch vom Massentourismus unberührt, eine sehr indianische Gesellschaft mit klaren Stammesregeln. Der Besuch in Chamula, einem Indiodorf - vorbei an Frauen, die gefühlte Tonnen Brennholz auf dem Kopf tragen, wie ein Blick in alte Zeiten. Auf dem Marktplatz tagt der Rat, es sind Schilder aufgestellt, die besagen, keine Menschen zu fotografieren. Mein Vater kann es nicht lassen und mußte fast für zwei Stunden hinter Gitter. Am Vorweihnachtsabend geniesse ich trotz Warnung und gewissen Erfahrungen mit der Bewusstlosigkeit wie 1987 in  Merida wieder das Falsche. Zuerst eine Knoblauchsuppe pur und dann Fleisch auf Tamales. Entweder die Suppe oder die Bananenblätter haben meinen Blackout für den gesamten Heiligen Abend bewirkt. Die Fahrt nach Palenque läßt einen so richtiges Urwaldgefühl spüren - gewaltige Bäume und unendlich scheinendes Grün. Ab Palenque / Villahermosa mit einem angenehmeren Gefährt, dem VW Jetta rasen wir gleichsam nach Merida. Ähnlich positive Erfahrung wie beim ersten Mal. Zurück über Mexico City mit ein paar beeindruckenden Besichtigungen der Aztekenstätten.