Nach etwa 10 Stunden Fahrt kommen wir am 12.7.2021 in Montelparo an. Heute nehmen wir eine andere Route, umfahren großräumig Modena und Bologna. Die Strecke via Padua ist wesentlich entspannter zu fahren. Auch, wenn es bereits der vierte Aufenthalt hier im Hotel Leone ist, wir fühlen uns sehr wohl. Wie im letzten Jahr ist das Hotel nur dünn besucht. Englische Touristen - die Hauptkunden von Madeline und Tim - können aufgrund der hohen Fallzahlen in England nur mit Quarantäne hierher kommen. Und wir bringen den notwendigen Regen mit.
Auch mal Regen zwischendurch:
Durch die Hügellandschaft der Marken von Montelparo geht es in einer Stunde nach Macerata, einer sehenswerten 40.000 Einwohnerstadt, aus dem Matteo Ricci stammt. Ein Priester der Jesuitenordens, der als einer der größten Missonare Chinas gilt. Der malerische Ort ist heute hinter einem großen Wochenmarkt verborgen. Erst ab Mittag, als die Stände verschwinden, zeigt sich die Schönheit. Wir sprechen mit ein paar Studenten über den Blumenschmuck, den manche von ihnen heute tragen. Es sind Absolventen der Rechtslehre, die ihren Abschluss feiern.
Civitanova Marche, parken auf einem uns bekannten Parkplatz, gehen etwas im Ort spazieren, nachdem trotz Windböen das Objekt der Begierde, die Kite Surfer, nicht zu sehen sind. Der Ort macht heute nicht so einen feinen Eindruck, wie Port San Giorgio, die meisten Läden sind geschlossen. Ein Café Break nebst Wassertausch am Strand, dann wollen wir weiter. Geht nicht, sind eingeparkt. Einer von hinten, der auf einem markierten Platz steht und zwei kleinere Autos, die sich vor uns auf den Fahrweg gestellt haben. Außer uns sind noch drei Fahrzeuge blockiert. Wir kochen beide. Es gibt ein paar Dinge, die wir nicht leiden können und Rücksichtslosigkeit gehört definitiv dazu. Wir müssen fast zwei Stunden in einem Kaffee warten, bis sich eine Lücke auftut. Ute schickt sich gerade an, mich mit Millimeter-Arbeit rauszuzirkeln, kommt der Porschefahrer neben uns, meint nur „C‘e no respetto“ und fährt freundlich winkend davon, nachdem wir uns herzlich bei ihm bedankt hat, dass er frei macht.
Loreto - gilt nach dem Petersdom in Rom als Italiens zweitwichtigster Wallfahrtsort.
Cesenatico:
Seit wir, wenn auch getrennt, den Ort zum letzten Mal besucht haben, hat er sich doch leicht verändert. Bei Ute sind es 45 Jahre, bei mir 57 Jahre her. Leicht mit dem Radl zu erkunden. Ganz anders als wir beide ihn in Erinnerung haben. Sehr gepflegt, so gar nicht voller Hotels und vor allem vollkommen unabhängig von Deutschen. Unser Hotel scheint ein Zentrum für ausländische Touristen zu sein. Der alte Kern vom Cesenatico liebevoll erhalten. Im Kanal ein Bootsmuseum mit alten Fischerbooten. Eines finden wir vom Ende des 19. Jhds.. Cesenatico ist ein Badeort mit davon unabhängigen Kern. Bagno reiht sich an Bagno, die Liegestühle so dicht gedrängt, eben wir vor bzw. seit Jahrzehnten. Jedoch sind die Besucherzahlen eher gering. Nicht dagagen in den Restaurants. Auch während der Woche wird empfohlen zu reservieren, was wir auch tun.