Mantua Dienstag, 6.8.2019
Die Fahrt in einem Rutsch nach Montelparo in den Marken einfach zu lang, also nur die halbe Strecke. Abfahrt nach gemütlichem Frühstück und Aufräumen gegen 9:00. Kurz nach München beginnt der Regen. Die Fahrt bis Kufstein etwas voller, danach absolut traumhafte Zustände. Weiter bewölkt, Strassen frei, absolut Null Wartezeit am Brenner und in Sterzing. Lange Pause an einer Raststätte in Südtirol. Nach Affi kaum mehr Touristen, nur noch endlose LKW Kolonnen. An einem kleinen Stau sehen wir, das volle Ausmaß. Die Männer (Frauen sind ja im LKW Führerhaus immer noch Mangelware) warten stundenlang auf der rechten Seite, während wir PKW einfach durchziehen können.
Um 15:00 im Hotel Casa Poli in Mantua. Sehr empfehlenswert, stylisch in einem alten Haus, Zimmer minimalistisch aber komfortabel eingerichtet, die Autos in einer eigenen Garage abgestellt. Wir besuchen ab 18:00 die Altstadt, sehr feiner Renaissance Ort, in 2016 Kulturhauptstadt Italiens. Relativ ruhig an drei Seen gelegen, macht Freude hier zu schlendern.
Abendessen in der Osteria LA FRAGOLETTA. Feines Essen, entspannte Osteria Atmosphäre - passt. Heimweg durch die belebte Altstadt, die Restaurants und Bars gut gefüllt, bei den Temperaturen kein Wunder.
Ein gelungener erster Reisetag. So kann’s weiter gehen.
Montelparo Mittwoch, 7.8.2019
Es ist schon beinahe wie „coming home“... Hotel Leone in Montelparo
Das Frühstück in Mantua ne Sensation - ziemlich viel hausgemacht, ungesüsstes Müsli, zwei Doppio und Obst. Abfahrt um 9:00, halbvollen Tank nachgefüllt und ab auf die Autobahn. Die Italiener können NICHT MEHR AUTOFAHREN. Katastrophe, wie nah sie auffahren, unkonstant und nur noch beim fahren daddeln. Egal. Um Bologna ziemlich viel Verkehr, ab Rimini nix mehr los. Die Autostrada Adriatico superst ausgebaut und damit gähn langweilig. Wir halten zum Mittagessen in Porto Recanati, Ute hat aus einem unserer neuen Kochbücher das Balneare Antonio am Strand ausgesucht. Ziemlich coole Location, frischer Meeresfrüchte Salat, fein zubereitet und anschließend eine Überportion Salat und in Ei gewälzte Calamari. Beeindruckend für „am Strand“. Der Strand und seine Bagnos wirken wie vor 55! Jahren. Nur sauberer und aufgeräumter. Nach Civitanova weg vom Meer und ab in das Hügelland der Marken. Wunderschön. Eintreffen im Hotel Leone, ein Kleinod, herzliche Begrüßung durch Madeline, Entspannung am Pool und die Landschaft kriecht in uns. Tim kommt auch und umarmt uns genau so herzlich. Einen Aperitivo auf der Terrasse - für mich nur Wasser - und um 19:30 ins Restaurant. Nina und John sind schon da, beide sehen blendend aus, dicke Umarmung, großes Wiedersehen seit unserem Abendessen im Oktober in London. Wir genießen unsere Cena - Rote Beete Salat und etwas Salbei Ravioli. Reicht nach dem üppigen Mittagessen. Und dazu eine halbe Flasche Weißwein - für uns beide! Oh tempore oh mores. Wetter gut, Location ein Traum, Stimmung bestens, tolle Menschen um uns rum.
Montelparo Donnerstag, 8.8.2019
Erholungstiefschlaf bis 9:00, anschließend Entspannungsfrühstück.
Total schöner Tag mit Nina und John Lee. Fahrt durch die traumhafte Landschaft der Marken nach Civitanova Marche, einem netten Ort am Meer. Ben Thom hatte uns das Restaurant seines Schwagers empfohlen, das Cala Maretto. Er spielt hier in der Premier League Volleyball.
Mein Kommentar im TripAdvisor:
Visited the restaurant today, following a friends recommendation. Beautiful location, absolutely stunning staff, competent, heartful, humor and professional. Very good recommendation the cold seafood antipasti and the St. Peter’s fish. Food presented in a fantastic looking shape, fish not cooked to death, had this glancing meat as required. Potatoes added tasted WoW, the tomato-olive veggies even more. Desert pineapple carpaccio with ice cream again fantastic looking and tasting. Would go there again.
Thank you very much.
Dabei haben wir uns bestens mit Nina und John unterhalten und ihren unermesslich reichen Geschichten zugehört. Wir verstehen uns blendend. Anschließend Heimfahrt an der Küste entlang und dann ein paar Runden im herrlichen Pool gedreht. Zum Abendessen a bisserl Schinken, Salami und Oliven, danach etwas Pasta. Entspannter Abend.
Montelparo Samstag, 10.8.2019
Aufgewacht nach einer etwas kurzen Nacht.
Gestern - nach wiederum ausgiebiger weil notwendiger Nachtruhe - den ganzen Tag am Pool verbracht. Nur ein paar andere Gäste und wir; vorwiegend Engländer. Es ist herrlich, einfach einen Liegestuhl zu nehmen, ohne dafür kämpfen zu müssen. Der Blick auf die grüne Hügellandschaft der Marken hat etwas Magisches. Und sehr Beruhigendes. Gegen 17:30 sammeln wir Nina und John ein, um über Land nach Macerata zu fahren. Auch, wenn es nur 55 Kilometer sind, es dauert weit über eine Stunde. Ein kostenloses Parkhaus Nähe der Arena Sferistero, schöner weiter Platz vor der Oper, aber kein richtiges Restaurant. Die einzig ordentliche Osteria ausgebucht, einen Platz im Restaurant gefunden, verärgert nach 15 Minuten wieder gegangen, weil keiner zum Bestellen kam. Nebenan ein kleine Bar, in der wir wenigstens a bisserl Schinken bekommen haben. Die beiden nicht sehr amused, mein Gott, kann auch nicht zaubern. 20:30 in der Freiluft Arena, schöne Plätze in der achten Reihe, um uns rum ne Unmenge deutscher Pauschalisten - wir sind ja „englisch“ unterwegs.
Die riesige Bühne modern im Sinne eines Jahrmarkts „Luna Park“ aufgebaut, etwas gewöhnungsbedürftig. Aber dann... ein Feuerwerk an Klasse sowohl gesanglich, schauspielerisch als auch von der Inszenierung her. Ein Wahnsinns-Theater. Akkustik sehr gut, Orchester ziemlich gut, ein Augen- und Ohrenschmaus. Rigoletto wurde von AMARTUVSHIN ENKHBAT gespielt / gesungen, einem jungen Mongolen aus Ulan Bator, seine Tochte Gilda von CLAUDIA PAVONE, in Stuttgart geboren. Ein traumhafter Sopran. Wikipedia lohnt sich hier - unnötig, zu kopieren. In die Arena passen ca. 3.000 Menschen, nicht ganz ausgebucht, viele jüngere Paare operngerecht herausgeputzt. Einige richtig elegant, einige, um Utes Worte zu zitieren: „Haben zu viel Leute heute gesehen“. Die Heimfahrt um 00:15 durch die kurvige italienische Landschaft dem riesigen untergehenden Mond entgegen - traumhaft.
Heut wird’s richtig warm - wir gammeln am Pool.
Montelparo Sonntag, 11.8.2019
Heut wars auch richtig warm. Dennoch ausgiebig gepennt, dann ab zum Pool, das herrliche Ambiente genossen und die Aussicht auf die Marken. Das Meer wieder gesehen.
Gegen 17:00 aufs Zimmer, Ute packt, ich richt das Foto-Zeug her und um 18:00 Shooting mit Blitzbund Lichtformer im Restaurant - ein paar richtig starke Bilder von den Beiden geschossen. Anschließend gemeinsames Abendessen mit viel Spaß und Gelächter, jetzt um 22:30 packt Ute ...
Welsberg - Taisten: SILENTIUM Montag, 12.8.2019
Jetzt simma gscheid miad. Die letzte Nacht wegen der Hitze in Montelparo unruhig, heute morgen nach herzlichem Abschied von Madeline, Adela, Leoni und Tim Abfahrt Richtung Autobahn. Brüllende Hitze mit 37 Grad, die Fahrt fühlt sich heut nicht so ätzend an. Ab Rimini wird der Verkehr dichter, die ersten Deutschen tauchen auf. Das Navi schreibt von Höllenstaus mit bis zu drei Stunden Verzögerung, es kommen 60 Minuten dabei raus. 8 Stunden und knapp 690 Kilometer später sind wir nach irrem Blick auf die Dolomiten im Chalet Silentium bei Evi. Abgeschieden mit fünf Zimmern und einem Wahnsinns Essen - sie hatte auch bei Hans Haas gelernt. Es regnet und ist mit unter 20 Grad deutlich anders, als in den Marken. Dennoch ganz toll. Wir gehen in die Sauna, dann ab zum Essen und das isses jetzt auch.
Welsberg - Taisten: SILENTIUM Mittwoch, 14.8.2019
Fängt mit einem Sensations Frühstück an. Der Dienstag hat ne Mischung aus irre und „was isn hier los“. Wir lassen uns treiben und fahren über Toblach bei herrlichem Wetter zum Parkplatz mit Sicht auf die Nordseite der drei Zinnen. Der Verkehr ist ja aberwitzig, die Sicht auf die Dolomiten auch.
Wir fahren Richtung Misurina See, schlagartig ist das Deutsche weg, rein Italien. Wunderschöne Berge und Bergwiesen. Abfahrt nach Cortina d’Ampezzo. Früher waren die Italiener gute Autofahrer. Tja früher :-)
Erstaunen über die aufgerissene Tofana, von oben bis unten. Später lernen wir, dass die Olympiade hier 2026 stattfinden wird. Evi meint nur, die spinnen. Ein Pleitestaat, der sich die Olympischen Spiele holt. Cortina ersäuft im Verkehr, lauter Italiener, kein einzig freier Parkplatz für uns. Dann eben zurück über eine andere Strecke - verstecken im Hotel. Zu viel los da unten.
Heut morgen Abfahrt zu den Plätzwiesen. Soll eine tolle Wanderung mit Ausblick auf die Dolomiten werden. Die Auffahrt bis 10:00 frei - so sagen es die Verkehrsschilder. Die rechnen nicht mit dem Verkehrskollaps. Alles verstopft und gesperrt. Umkehr und Richtung Kronplatz. Da ist nicht so viel los. Und da bekommen wir, was wir erwartet haben. Auffahrt mir der Gondel. Die Wiesen vom Skifahren zerstört, kaum mehr, daß Gras wächst. Alle paar Meter Schneekanonen. Der Ganze Berg mit Skiliften zu geknallt. Oben eine einzige Spielwiese voller „Entertainment“. Kinderspielplätze, Mountainbike Abfahrten, Paraglider Rampen und hast Du nicht gesehen. Dafür eine irre Bergsicht und ein ganz beeindruckendes Museum von Reinhold Messner. Am Rande des Wahnsinns, wo die Wiesen nicht mehr gemäht sind, schlagartige Ruhe - Bergruhe. Genug gesehen, Rückzug ins SILENTIUM, der Garten ist leer, Sonnenliege und entspannen. Sauna und Abendessen- ab gehts. Heut Nacht wollen wir aufstehen und Perseiden und die Milchstrasse anschauen. Ein paar Wolken ziehen auf. Ja mei, jetzt um 23:30 simma wieda da. Der Vollmond überstrahlt alles. Wir sind hinten am Parkplatz „Drei Zinnen Blick“ - a paar Sterne sichtbar, die Drei Zinnen in Wolken, hätte nicht wirklich ein spannendes Bild ergeben. Is da draußen mit 8 Grad eh zu kalt.
So isses auch Recht und nicht zu spät in der Nacht.
Welsberg - Taisten: SILENTIUM Donnerstag, 15.8.2019
Ziemlich cooler Tag heut. In Erwartung von Myriaden Italienern auf der Straße laufen wir einfach vom Silentium weg in den Wald auf nem richtig ruhigen Wanderweg. Nach vier Stunden sind wir zurück, Liegestuhl mit Blick in die Sonne ist Pflicht, danach ab in die Sauna, Entspannungsworkshop gelingt. Wieder ein sensationelles Abendessen - ein langer, ruhiger Fluß ohne große Erwartung und Überraschungen - paradiesisch.
München: Samstag, 17.8.2019
Wieder aufgeschlagen, keine Lust, hier zu sein.
Gestern Fahrt nach Bruneck, wir wir uns komplett für einen halben Tag im Messner Museum Ripa verlieren. Wunderschön gemacht. Er beschreibt und zeigt die Bergvölker sowie ihre Ähnlichkeit um den Erdball. Asien jedoch ist schon das Seine. Lernen viel und sind ganz begeistert. Dann das Übliche, packen, aufräumen.
Die Fahrt heute durch das Pustertal nach Lienz, wo wir Karin auf einen Kaffee treffen. Super Stunde, es wird geratscht und geratscht und geratscht. Schön, dass wir uns sehen können. Dann ab durch den Felbertauern-Tunnel, über Kitzbühel nach Hause. Diese Reise ist definitiv zu kurz. In sechs Wochen gehts ja schon wieder los - Tel Aviv.
Abspann:
Die Frühstückseier von Henne Berta sind Blau (ja BLAU!!!), von der Hennennachbarin Oliv; Evi gibt uns ein selbstgebackenes Brot mit nach München, an tollen Weinen, wenn auch drastisch reduziert den 2016 Feldmarschall von Fenner vom Tiefenbrunner, 2016 St. Valentin Chardonnay, einen 2015 Lagrein Riserva vom Fliederhof und nen 2014 IUGUM von Dipoli - sensationell-